Social Media Trend vs. Brut- und Setzzeit
Der aktuelle Instagram Trend sich mit oder ohne Pferd in Tulpenfeldern fotografieren oder filmen zu lassen kostet tatsächlich jungen Wildtieren oft das Leben. Doch den Meisten ist nicht bewusst, dass sie durch ihre Anwesenheit die dort lebenden Tiere gefährden.
Hunde müssen während der Brut & Setzzeit (01.04.-15.07) in Wald & Flur angeleint werden um die Wildtiere nicht zu stören. Also wie kann es okay sein, mit dem Pferd während dieser Zeit durch die Blumenfelder zu jagen? Oder als Fußgänger in Massen durch die Tulpenfelder zu pilgern?
Wir möchten heute darauf eingehen, wie ihr dies verhindern könnt & welche Folgen eine Nichtbeachtung der Brut & Setzzeit hat.
Wildtiere werden oft in Feldern geboren und großgezogen. Durch das Durchreiten der Felder, durch nicht angeleinte Hunde oder andere Störungen werden diese Tiere gestresst, aufgescheucht, verletzt oder im schlimmsten Fall werden die Jungtiere von ihren Eltern getrennt & nicht mehr angenommen.
In Grevenbroich (NRW) gibt es schon eine sehr traurige Bilanz. Trotz wiederholter Hinweise von Bauern, Wildhütern & Tierrettern vor Ort, missachten viele Besucher das Betretungsverbot. Ein zertrampeltes Fasanennest, drei tote Rehkitze, mehrere Hasenbabys wurden von ihren Eltern getrennt & nicht mehr angenommen. Dies sind KEINE Einzelfälle.
⚠️Falls ihr solche Fotos machen möchtet, gibt es einige Regeln zu beachten & Vorkehrungen zu treffen!
An Betretungsverbote halten.
- Offizielle Wege NICHT verlassen.
- Von Wildtieren Abstand halten.
- Für Aufnahmen in Feldern egal solltet ihr euch auch zum Pflanzenschutz eine breite Feldspur suchen die nicht bewachsen.
- Mit Drohnen inkl. Wärmebildkamera, wie sie die Bauern nutzen vor der Mahd, das Feld nach Jungtieren absuchen.
- Anschließend den Weg noch mal ablaufen um zu schauen ob man nicht wirklich ein Nest oder Ähnliches übersehen hat.
- Bei euren hochgelandenen Fotos /Videos in Zukunft auf solche Maßnahmen aufmerksam machen wäre prima!
Falls euch diese Vorkehrungen zu viel Aufwand sind, lasst es BITTE einfach!
Naturwege erhalten
„Am 22. September hat die Mitgliederversammlung des Deutschen Naturschutzrings
(DNR) in Berlin einstimmig die Resolution für den Schutz von Naturwegen
beschlossen. Der Deutsche Wanderverband (DWV) als Mitglied im DNR begrüßt
dies ausdrücklich.“ Diese erfreuliche Meldung verkündet der Deutsche
Wanderverband auf seiner Seite.
Doch worum geht es hier?
Ein Antrag zu diesem erfreulichen Beschluss wurde von der Vereinigung der
Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland e.V. (VFD) formuliert und eingereicht.
Dort wurde auf die Dringlichkeit des Erhaltes von Naturwegen hingewiesen und
diese begründet.Auch der deutsche Wanderverband macht sich für den Erhalt
dieser Wege stark.
Doch warum sind Naturwege so wichtig?
- Naturnahe Wege fördern biologische Vielfalt
- Versiegelte, asphaltierte Böden sind nicht in der Lage Regen oder Nährstoffe
aufzunehmen. Dies hat verheerenden Auswirkungen auf den Klimaschutz.
- Ausritte in der Natur/ auf Naturwegen sind gesundheitsfördernd für Lunge,
Geist und Knochengesundheit des Pferdes
- Naturwege bieten ReiterInnen und WanderInnen den nötigen
Erholungsraum
Aus diesem Grund begrüßen wir den Beschluss des Deutschen Naturschutzrings
und freuen uns auf den Ausbau und den Erhalt naturnaher Wege.
Frage an euch: Wie nehmt ihr Naturwege wahr? Sucht ihr sie häufig vergeblich oder
sind sie in eurer Umgebung zahlreich vorhanden? Beobachtet ihr zunehmend eine
Flächenversiegelung, vielleicht auch von Wegen, die ihr liebgewonnen hattet?
Wir freuen uns auf einen Austausch mit euch.
Die Realität sieht ja leider oft so aus...
Quellen: Pressestatement des Deutschen Wanderverbandes vom 23. Januar 2020
https://www.wanderverband.de/presse/pressemeldungen/schutz-von-
naturwegen