Leder
Leder ist aus dem Pferdesport kaum wegzudenken. Deshalb haben wir uns dieses Thema als erstes vorgeknöpft, welches hier auf Herz und Nieren geprüft werden soll.
Leder – dieses Produkt ist, sofern es als echtes Leder gekennzeichnet und zertifiziert ist (hierzu später mehr), ökologisch, oder? Es ist ein Naturprodukt, enthält keine Chemie und Kunststoffe und ist zudem biologisch abbaubar. Oder?
Ob man wirklich mit gutem Gewissen zu Lederprodukten greifen kann, was die Herstellung für die Umwelt bedeutet, woran man gutes Leder erkennt und ob es Alternativen gibt, erfahrt ihr bei uns nach und nach.
Herstellung von Leder
Hier berichten wir über die Herstellung von herkömmlichem Leder und die damit verbundene, häufig umweltbelastende, Produktionskette. Durch gezielte Auswahl eines Lederproduktes und den Blick auf gewisse Siegel bei Kauf, können viele dieser umweltbelastenden Faktoren, die hier aufgezählt werden, wegfallen oder minimiert werden (dazu später mehr).
- Leder aus der Fleischindustrie und ihre Umweltbelastungen
Leder- und Fleischindustrie hängen eng zusammen. Tierhäute entstehen als Nebenprodukt bei der Schlachtung. Ist das Lederprodukt dann nicht erst recht ressourcenschonend, da das Produkt quasi nebenbei abfällt? Könnte man meinen, doch vorsicht- laut Angaben der Tierschutzorganisation PETA ( People for the Ethical Treatment of Animals) sind nur 60 % der verwendeten Tierhäute aus der fleischverarbeitenden Industrie. Die verbleibenden 40 % der Schlachtungen weltweit werden nicht für Fleisch, sondern ausschließlich zur Lederherstellung durchgeführt.
Der Ressourcenverbrauch der Fleischindustrie ist ebenfalls ein großes Problem, z.B. genutzte landwirtschaftliche Fläche, Wasserverbrauch, oder sogar Abholzung zur Flächengewinnung für den Futtermittelanbau.
Besonders für den Sojaanbau, welches für die Tierfutterherstellung benötigt wird, werden im Amazonas Unmengen an Regenwald abgeholzt. Wusstet ihr, dass 90 % der Sojaproduktion als Tierfuttermittel verwendet werden?
Auch die prekären Arbeitsbedingungen in der Fleisch-Massenproduktion und insbesondere in den Schlachthöfen, haben im letzten Jahr häufig Negativschlagzeilen produziert.
Wen das Thema Umweltauswirkungen der Fleischindustrie interessiert, kann in dem Dokumentationsfilm Cowspiracy noch eine Menge darüber erfahren.
- Konservierungsstoffe werden transportbedingt eingesetzt
Für den Transport der Tierhäute wird es schließlich nötig, die Häute mit Konservierungsstoffen zu bearbeiten, um sie vor dem Verwesungsprozess zu schützen. Konservierungsstoffe können Umwelt und Gesundheit belasten.
- Chemische Gerbung
Die Gerbung, die meist chemische verläuft, ist ein großes Problem bei der Herstellung von Leder. Dies geschieht meistens mit Chrom-Salzen, die in Verruf geraten sind. Man muss jedoch genauer hinsehen. In Deutschland sind lediglich Chrom III Salze zugelassen, welche als gesundheitlich unbedenklich gelten. Bei unsachgemäßer Verarbeitung entsteht aber häufig das in Deutschland verbotene und gesundheitsschädliche Chrom IV. Häufig wird in Ländern produziert, in denen die Kontrollen nicht so streng erfolgen, wie hierzulande. Produktionsprozesse sind somit schwierig nachzuvollziehen. Auch in Reitsport-Produkten finden sich immer wieder Spuren von Chrom VI. Zum Beispiel wurden in Handschuhen der Marke Uvex mehrach Chrom VI gefunden.
Tipp: (Informationen zu Produktrückrufen werden übringens regelmäßig über RAPEX veröffentlicht. RAPEX ist ein Schnellwarnsystem der EU zum Verbraucherschutz. Hier gibt es sogar eine gesonderte Kategorie zum Thema Reitsport.)
Der gelernte Gerber Felix Diekmann ist in seinem Familienunternehmen seit vielen Jahren tätig und nimmt zum Thema Gerben eine andere Perspektive ein und gibt folgendes Statement ab: „Das Gerben ist nicht problematisch für die Umwelt! Im Gegenteil. Beim Gerben wird ein Abfallprodukt (die Roh-Haut) zu etwas Nützlichem weiterverarbeitet. Würde kein Leder hergestellt werden, hätte die Welt ein riesiges Abfallproblem. Natürlich werden bei der Produktion Ressourcen verwendet wie bei jedem anderen Produkt auch. Probleme können aufzutreten, wenn unter allen Umständen besonders günstig produziert werden muss.“
- Hoher Wasserverbrauch
Bei der Herstellung von Leder wird ähnlich wie in der Fleischindustrie eine Menge Frischwasser verbraucht und eine Menge Abwasser produziert.
Man geht davon aus, dass während des Produktionsprozesses für eine Tonne verarbeitete Haut ungefähr 20.000 bis 80.000 Liter Wasser benötigt werden, welche auch als Abwasser ein Umweltproblem darstellen.
- Schadstoffe beim Zurichten
Sind die Produktionsschritte weitestgehend abgeschlossen, geht es beim finalen Zurichten darum, das Leder zu versiegeln um es kratz- und reißfest zu machen. Um Kunststoffe wie Polyeruthan kommt man an dieser Stelle häufig nicht herum.
Leider führt diese Behandlung dazu, dass die Chemikalien dann teilweise wieder ausgedünstet werden. Leider kann man auf diesen Produktionsschritt nicht verzichten, wenn man eine kratz- und reisfeste Oberfläche erzielen möchte. Da der größte Teil der Nachfrage aus makellosen, Handtaschen, Lederjacken oder Schuhen besteht, muss das Leder wohl oder übel chemisch bearbeitet werden.
Dr. Christian Schelle, der Schadstoffexperte vom TÜV Rheinland, sagt in diesem Zusammenhang, dass es auf Basis der TÜV-Prüfungen keine schadstofffreie Lederqualität gibt. In entsprechenden Tests würden immer Schadstoff-Ausdünstungen nachgewiesen.[1]
Fazit: Auch beim Kauf der Lederausstattung für sein Pferd und anderem Reitzubehör aus Leder sollte man hier eher auf Qualität setzen. Die meisten namhaften deutschen und europäischen Sattlereien setzen auf Nachhaltigkeit und verwenden europäisches Leder, was ausschließlich vegetabil gegerbt wurde. Zu dem ist qualitativ hochwertiges Leder bei guter Pflege einfach langlebiger!
Also aufgepasst: Wenn der Preis für das Pferdezubehör schon verdächtig günstig ist, sollte man hinterfragen wo genau dieses Leder eigentlich her kommt. Denn mit hoher Wahrscheinlichkeit ist es dann Billigleder aus fernöstlichen Ländern, in denen oft die Ausbeutung von Tier, Mensch und Umwelt an der Tagesordnung steht.
Es gibt aber auch verschiedene Siegel, die Leder kennzeichnen, die besonderen Umweltkriterien entsprechen. Auf welche Siegel ihr beim Kauf von Leder in Zukunft achten solltet und welche tollen Lederalternativen es gibt, darüber werden wir in den kommenden Wochen berichten.1
Ledersiegel
Echtes Leder ist heute schwierig von aus Kunststoffen hergestellten Imitaten zu unterscheiden. Wie in anderen Bereichen arbeitet auch die Lederindustrie hier mit Siegeln. Einige der bekanntesten wollen wir euch vorstellen.
Das Lederhautsymbol
Als Symbol für Ledererzeugnisse hat sich die symbolische Darstellung einer ausgebreiteten Tierhaut eingebürgert. Häufig verwenden Hersteller das Symbol mit der ergänzenden Bezeichnung "Echtes Leder“, um die Kunden zu informieren, dass es sich bei dem Produkt um echtes Leder handelt.
Gelegentlich sieht man das Logo auch ohne den Zusatz „Echtes Leder“. Möchte man auf Nummer sichergehen, entscheidet man sich für das Logo mit entsprechendem Zusatz.
Wichtig ist hier zu erwähnen, dass das Logo nichts über die Lederqualität aussagt. Das Logo allein ist also kein Garant für ein nachhaltiges Produkt, sondern kennzeichnet lediglich, dass es sich um echtes Leder und kein Imitat handelt.
Unser Fazit: Ist man auf der Suche nach einem Produkt aus echtem Leder, ist das Ausschauhalten nach diesem Siegel unverzichtbar. Doch was ist mit dem ökologischen Aspekt? Hier lohnt sich das genaue Hinschauen und die Suche nach weiteren Zertifizierungen.
IVN-Naturledersiegel
Der IVN (Internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft e.V) zertifiziert nicht nur Leder, sondern ist eine Prüfstelle für verschiedene Textilprodukte. Hier wird Wert auf eine Qualität auf hohem technischen und ökologischen Niveau gelegt. Bezogen auf Lederprodukte heißt es auf der Internetseite des IVN hierzu: “Daher werden in der Richtlinie NATURLEDER IVN ZERTIFIZIERT alle Herstellungsstufen entlang der Prozesskette von der Rohware bis zum Verkauf und Gebrauch des fertigen Leders berücksichtigt. Eine sinnvolle Einsparung von Ressourcen, Umwelt- und Gesundheitsschutz sowohl in der Produktion als auch während des Gebrauchs sowie die Gebrauchsfreundlichkeit stehen hierbei im Vordergrund.
“Der IVN gibt weiter an, dass Prüfkriterien unter anderem die Umweltbelastung, einzelne Gefahrenstoffe, aber auch die Recyclingfähigkeit und die Entsorgung im Vordergrund stehen.Ebenfalls ein wichtiges Kriterium sind Gesundheitsaspekte, die sowohl den Nutzer/ die Nutzerin, als auch die Menschen im Herstellungsverfahren betreffen.
Wen es noch genauer interessiert, kann sich auf der Seite des IVN schlau machen (https://naturtextil.de/).
Unser Fazit: IVN-geprüfte Ware ist in jedem Fall eine gute Wahl. Hier handelt es sich um eine Zertifizierung eines seriösen Unternehmens, welches die Produkte im Bereich der Nachhaltigkeit auf Herz und Nieren prüft. Dies ist nicht nur bezogen auf Schadstoffe im Endprodukt, sondern hat ebenfalls die Produktionskette und dessen Arbeitsbedingungen im Blick.
Blauer Engel - Leder
Der Blaue Engel ist ein Siegel, welches vom Bundesumweltministerium vergeben wird.
Das Siegel kennzeichnet Lederprodukte, die vor allem ohne gesundheitsgefährdende Chemikalien und unter Einhaltung hoher Umweltstandards hergestellt wurden. Gute Gebrauchseigenschaften sind hier ein zusätzliches Kriterium.
Dabei wird die gesamte Produktionskette in den Augenschein genommen. Der Blaue Engel zertifiziert emissionsarme Leder, bei denen die Umwelt- und Gesundheitsbelastungen von der Produktion über die gesamte Nutzungsdauer, bis hin zur Verwertung und Entsorgung, auf ein minimales Level beschränkt werden.
Unser Fazit: Ein Lederprodukt mit diesem Siegel lässt sich guten Gewissens kaufen. Pluspunkt: Das Siegel des Bundesumweltministeriums erhält von uns als staatlich ausgestelltes Siegel einen Vertrauensvorschuss. Außerdem werden auch hier nicht nur einzelne Aspekte, sondern die ganze Produktionskette überprüft.
Zertifizierung von OEKO-TEX
Die Internationale Gemeinschaft für Forschung und Prüfung auf dem Gebiet der Textil- und Lederökologie vergibt Produktlabel ( Textillabel) unter der Markenbezeichnung Oeko-Tex. Geprüft werden nicht nur Lederprodukte, sondern eine Vielzahl von verarbeiteten Stoffen und Materialien. Es gelten international einheitliche Oeko-Tex-Standards, welche regelmäßig erweitert und modifiziert werden.
Für Lederprodukte gibt es die spezielle Zertifizierung LEATHER STANDARD by Oeko Tex.
Auf der Seite von Oeko-Tex findet man hierzu folgende Information: „Das LEATHER STANDARD Label signalisiert, dass der gekennzeichnete Artikel erfolgreich auf gesundheitsbedenkliche Chemikalien überprüft wurde. Grundlage der Prüfung durch eines der unabhängigen OEKO-TEX® Partnerinstitute ist der OEKO-TEX® Kriterienkatalog mit mehreren hundert reglementierten Einzelsubstanzen. Die strengen Grenzwerte und Prüfkriterien des Kriterienkatalogs sind vielfach strenger als national und international geltende Vorgaben und enthalten diverse Parameter zur Gesundheitsvorsorge. OEKO-TEX® aktualisiert die Prüfkriterien mindestens einmal jährlich und berücksichtigt dabei neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und Änderungen in der Gesetzgebung.
“Geprüft werden alle Materialien entlang der gesamten Produktionskette inklusive Zubehör nach humanökologischen Gesichtspunkten.
Unser Fazit: Weltweit einheitliche, strenge Richtlinien machen das Produkt mit diesem Siegel sicherlich zu einem guten Produkt hinsichtlich Schadstofffreiheit und strengen Grenzwerten für Chemikalien o.ä.
Wir haben bei unseren Recherchen festgestellt, dass dieses Siegel wenig über den Gesundheitsschutz während der Produktionskette aussagt, wie z.B. das IVN-Siegel ihn zusichert. Der LEATHER STANDARD by OEKO-TEX hat keinen ausdrücklichen Nachhaltigkeitsanspruch. Im Mittelpunkt steht vor allem der Schutz der Verbraucher. Das Siegel lässt sich deshalb nicht mit Standards vergleichen, deren Anliegen die Verbesserung von Arbeitsbedingungen, sowie der Schutz der Umwelt ist.
Wir begrüßen, dass durch die zunehmende Zertifizierung, auch im Lederbereich, immer mehr Transparenz geschaffen wird. Beauerlicherweise mussten wir feststellen, dass Lederprodukte im Bereich des Pferdesports noch nicht, mit entsprechenden Siegeln versehen wurden. Wir bleiben weiter dran. Haltet auch ihr die Augen offen und informiert uns gerne, wenn ihr auf Reitsportartikel mit entsprechendem Ledersiegel stoßt.
Quellen:
https://www.jahn-lederwaren.de/
2: :https://www.blauer-engel.de/
Leder vs. Kunstleder
Lederartikel sind aus dem Reitsport nicht wegzudenken, darüber sind wir uns sicher einig. Da immer mehr Menschen dabei aus moralischen Gründen auf tierische Produkte verzichten wollen, greifen sie zu so genanntem „veganen“ Leder. Der Begriff „vegan“ ist schon seit längerem ziemlichen vogue und die meisten Menschen verbinden ihn mit Nachhaltigkeit, Tier-und Umweltschutz.
Doch ist veganes Leder wirklich nachhaltiger? Und was ist mit der Qualität und Praktikabilität auchim Reitsport, in dem das Material häufig unterschiedlichen Witterungsverhältnissen ausgesetzt ist und ziemlich beansprucht wird?
Wir sind den Fragen für euch nachgegangen und haben die Vor-und Nachteile beider Varianten für euch aufgelistet. Gekennzeichnet sind sie jeweils mit einem + (positiv) oder einem – (negativ)
1.Echtes Leder
Nutzen:
+ Beim Thema Langlebigkeitpunktet das natürliche Material. Das betrifft zum einen die Abriebbeständigkeit. Wie wir wissen, wird das Leder im Reitsport stark beansprucht, so dass dieseAbriebbeständigkeit ein echter Pluspunkt ist. . Zum anderen hat sich echtes Leder als widerstandsfähiger und reißfester erwiesen, als sein Imitat.
+ Auch die Haptik des natürlichen Materials wird von vielen PferdefreundInnen geschätzt. Echtes Leder fühlt sich einfach weicher, biegsamer und geschmeidiger an, besonders wenn es bereits eine Weile in Gebrauch ist.
− Um das Leder allerdings langlebig und geschmeidig zu erhalten, bedarf es regelmäßiger Pflege.Das ist zum einen arbeitsintensiv und kostet Geld, zum anderen sind auch nicht alle Lederpflegeprodukte nachhaltig, bzw. aus ökologischer Sicht vertretbar. In Kürze berichten wir genauer darüber.
Nachhaltigkeit/ moralischer Aspekt:
+ Bei echtem Leder handelt es sich um ein Naturprodukt, welches zu großen Teilen biologisch abbaubar ist. Zu großen Teilen deshalb, weil das Endprodukt um es haltbar zu machen, leider nicht ohne ein gewisses Maß an Zusätzen und Beschichtungen auskommt.
+ Ein Vorteil, der in dem Zusammenhang häufig genannt wird ist der, dass Leder sozusagen bei der Fleischproduktion „nebenbei“ abfällt. Argumentiert wird hier mit dem Stichpunkt Abfallverwertung. Man muss allerdings genauer hinsehen. Man bedenke zum Beispiel die Transportwege, die zur Produktionsstäte zurückgelegt werden müssen.
− Viele haben bei der Nutzung von Echtlederprodukten moralische Bedenken. Verständlich. Die Tierschutzorganisation PETA schreibt dazu auf ihrer Internetseite:“Wer Tiere liebt, meidet echtes Leder bei Schuhen, Bekleidung, Taschen oder Sitzbezügen. PETA hat in mehreren Undercover-Ermittlungen aufgedeckt, wie sehr Tiere, wie Kühe oder Lämmer, beim Transport oder bei der Schlachtung leiden und häufig bei vollem Bewusstsein gehäutet werden – auch in Deutschland. InChina werden selbst Hunde für Lederprodukte in Schlachthäusern brutal zu Tode geknüppelt.“
Doch man ist hier glücklicherweise als VerbraucherIn nicht gänzlich ausgeliefert. Es gibt verschiedene Siegel und Zertifizierungen, die faire und tiergerechte Herkunft prüfen und bescheinigen.
− Die Herstellung, vor allem der Produktionsschritt der Gerbung, ist häufig nicht sehr umweltfreundlich. Aber auch hier gibt es glücklicherweise mittlerweile umweltfreundlichere Verfahren.
Tipp! : Nähere Infos zu Lederproduktion, -siegeln etc. findest du weiter oben auf dieser Seite.
2. Kunstleder
Nutzen:
+ Im Gegensatz zu echtem Leder, bedarf Kunstleder keiner weiteren Pflege. Dazu kommt, dass das Produkt in der Regel sogar waschbar ist, was der Umgang und die Reinigung mit dem Material sehr angenehm macht. Besonders in Stall und auf dem Reitplatz, wo die Produkte häufig stark verschmutzen, ist dies ein echter Pluspunkt.
− Die Abnutzung und der Abrieb des Materials schreitet schneller voran, als bei dem Naturprodukt. Denkt man da an Sättel, Stiefel etc. ist das allerdings ein echter Nachteil.
− Auch die steife Haptik wird von vielen als unangenehm künstlich empfunden.
Nachhaltigkeit/ moralischer Aspekt:
+ Viele Menschen möchten beim Kauf von Produkten auch im Reitsport auf tierische Materialien verzichten. Kunstleder kann hier eine gute Alternative sein.
− Kunstleder besteht in der Regel aus Materialien wie PVC, Polyurethan oder Polyester. Da diese nicht biologisch abbaubar sind, können wir aus ökologischer Sicht nichts Positives daran finden.
− Beim Abrieb, z.B. am Sattel, gelangen kleinste Kunststoffpartikel in die Umwelt. Auch das ist aus ökologischer Sicht ein Nachteil.
Tipp! : Nähere Infos zu alternativen Kunstlederprodukten aus Naturmaterialien (z.B. Ananas, Kautschuk etc.) findest du auf unserer Website unter dem Punkt "vegane Lederalternativen"
3.Unser Fazit:
Bei den verschiedenen Aspekten und Vor- und Nachteilen finden wir es schwierig, eine eindeutigepersönliche Wertung abzugeben. Ob man sich für die eine oder sie andere Variante entscheidet ist Geschmackssache und abhängig davon, welche Aspekte einem besonders wichtig sind.Allerding sollte man möglichst auf Zertifizierungen und Siegel achten. Wie bereits erwähnt findet ihr hierzu nähere Infos weiter oben auf dieser Seite.
Quellen: https://www.braun-bueffel.com/herren/ledertipps/herkunft/echtleder-kunstleder.htmlhttps://www.peta.de/themen/leder-kunstleder/